Diese Aussage, die dem ehemaligen Bundeskanzler Helmut Schmidt zugeschrieben wird, ist bekannt, da sie häufig als Begründung herangezogen wird, wenn man meint, dass komplexe Probleme nur mit den bisher genutzten Methoden gelöst werden können, und neues Denken, visionäres, nicht angebracht ist. Aus Sorge, es könnte ja schief gehen, wird nicht einmal versucht, andere Wege zu gehen, obwohl es offensichtlich ist, dass die alten Pfade nicht weiterführen.
Gut, dass es genügend Beispiele dafür gibt, dass Visionen umgesetzt werden können, wenn Mut, Expertise, Engagement und der Gestaltungswille vieler Menschen zugelassen werden. Ein ermutigendes Beispiel, wie Energiewende im Zusammengehen mit Bürgerinnen und Bürgern gelingen kann, gibt es nicht weit von Werder entfernt, im kleinen PM-Ort Feldheim, nahe Treuenbrietzen.
Feldheim produziert schon lange selbst nachhaltig Energie und Fernwärme für seine 130 Einwohner, gestaltet Preise dafür selbst und ist somit unabhängig von großen Anbietern. Beneidenswert stabil niedrige Kosten (12Cent/kWh + 5,95 Grundgebühr) sind nicht das einzige positive Ergebnis dieser Entwicklung. Bei einem kürzlichen Besuch des energie-autarken Dorfes erfuhr eine kleine Gruppe Interessierter, wie alles dort begann: Mitte der 90er Jahre suchte ein Student nach der Möglichkeit, ein Windrad zur Stromerzeugung bauen zu können, die man ihm in Feldheim gab. Aus diesem einen Rad sind inzwischen mehr als 50 geworden, wobei eines genügt, um den in Feldheim benötigten Strom zu produzieren. Es wurde die Firma „Energiequelle“ gegründet, die sich mit innovativen Energieerzeugern in Brandenburg vernetzt hat, um zum Beispiel das Problem der Energiespeicherung mit Hilfe von Wasserstoff weiterzuentwickeln. Mehr Informationen über das energie-autarken Feldheim, das man inzwischen sogar in Südkorea kennt, lesen Sie hier: https://nef-feldheim.info/
Auch Werder steht vor der Aufgabe, möglichst schnell ein energetisches Gesamtkonzept zu erarbeiten, um den Weg in die von fossilen Rohstoffen unabhängige Zukunft zu gehen.
Menschen mit Visionen und Gestaltungswille dafür leben hier.