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Für Bürgerbeteiligung in Werder

Beigeordneter der Stadt im Kreis zunächst abgeblitzt

Der 1. Beigeordnete der Stadt Werder Christian Große sieht sich zu Höherem berufen. Zunächst bewarb er sich um die frei werdende Stelle des 1. Beigeordneten im Landkreis Potsdam-Mittelmark. Nachdem der aktuelle Landrat Blasig seinen Rückzug zum März 2022 ankündigte und Neuwahlen ausgeschrieben wurden, bewirbt sich Christian Große nun für die CDU um die Position des Landrates. Dies steht ihm sicher frei, aber was zeichnet Christian Große aus, was an seinem politischen Handeln in Werder lässt ihn und die CDU erwarten, er wäre der richtige für den Kreis?

In Werder gibt es seit der Kommunalwahl 2019 eine unausgesprochene Koalition zwischen AfD und CDU, um der aktuellen Spitze der Verwaltung und der CDU die Mehrheit in der SVV zu sichern. Einer der „Architekten“ dieser Zusammenarbeit auf CDU Seite ist aus unserer Sicht Christian Große. Jedenfalls vermissen viele Werderaner eine klare Abgrenzung der CDU und vor allem der Bürgermeisterin und des 1.Beigeordnten Große von der AfD.
Zur Erinnerung: Die AfD wird in Brandenburg vom sogenannten völkischen Flügel dominiert und deshalb vom Verfassungsschutz beobachtet. Auch die Werderaner AfDler haben sich bisher nicht glaubhaft vom rechtsextremen Kurs ihrer Partei distanziert.

Fällt Christian Große als 1.Beigeordneter wenigstens durch gute Leistungen und Erfolge in der Verwaltungsarbeit auf? Fehlanzeige! Bauvorhaben werden um Jahre verschoben, weil die Verwaltung nicht mit den Aufgaben klarkommt. Neuestes Beispiel: der Ausbau der Karl-Hagemeister Grundschule, die erneut (schon zum zweiten Mal) um mindestens ein weiteres Jahr verschoben wird und sich von 6 auf 14,5 Millionen € verteuern wird. Ebenso die wiederholte Verschiebung des Ausbaus der Grundschule Glindow. Die Liste ließe sich verlängern.

Kann er mit Geld umgehen? Eher nicht; er ist seit 2015 im Amt und in diese Zeit fallen die teueren Entscheidungen der Stadt zur Therme; diese wurde zwar nach fast 10 Jahren Planungs- und Bauzeit im Juni 21 endlich eröffnet, aber um welchen Preis? Mit mehr als 50 Millionen ist sie doppelt so teuer geworden wie geplant und wie eine Therme normalerweise kosten darf.

Selbst Aufgaben wie die Instandhaltung des Anlagevermögens der Stadt, vor allem der Gemeindestraßen und -wege gelingen nicht im ausreichendem Maß; dies wird Jahr für Jahr im Rechnungsprüfungsbericht kritisiert – die finanziellen Mittel seien vorhanden, aber die Verwaltung sei total überfordert. Verantwortlich (unter anderem) für den Bereich Bauen ist der 1.Beigeordnete Christian Große.

Beobachter fragen sich deshalb, warum er sich, da er mit den Aufgaben in der Stadt schon nicht zurechtkommt, für die nächsthöhere Etage, den Landkreis bewirbt. Bei der Wahl zum Landrat haben es die Bürger in der Hand, ihn zu wählen oder nicht. Für das Amt des 1.Beigeordneten gilt dies nicht – zumindest nicht direkt. Den wählt der Kreistag auf Vorschlag des Landrates. Entgegen früherer Ansagen schlug der noch amtierende Landrat Blasig den erstaunten Abgeordneten überraschend vor, Christian Große in der Sitzung am 9.12.21 zum 1. Beigeordneten des Kreises zu wählen. In einer turbulenten Sitzung wurde der Punkt von der Tagesordnung genommen, darauf zog die CDU Fraktion empört aus der Sitzung aus. Vielleicht haben sich die Abgeordneten der Mehrheit noch nicht von den Qualitäten des Kandidaten überzeugen lassen. Wenn sie in Werder nachfragen, werden sie viele Bürger treffen, die sich über den Aufstieg wundern würden.

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Thema von Anders Norén