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Erkundungsfahrt zum Naturschutzgebiet Krielower See

StadtMitGestalter wollten sich ein eigenes Bild vom Naturschutzgebiet Krielower See, einem der letzten intakten Moore im Land Brandenburg machen. Wird es doch vom Plessower See gespeist, dessen Wasserstand in den letzten Jahren immer weiter gesunken ist.

Startpunkt der Radtour war das Einleitungsbauwerk im Kemnitzer Deich, dass vor rund 10 Jahren mit Fördermitteln der EU saniert wurde. (Bild 1)

Obwohl das bestehende Wasserrecht vorsieht, dass die Ableitung von Wasser aus dem See auf die Zeit vom 15. Januar bis 15. Mai begrenzt ist, strömte sichtbar immer noch Wasser in Richtung Krielower See. Auf Grund des derzeitig relativ guten Wasserstands im Plessower See hat die Untere Wasserbehörde dieses Jahr eine Verlängerung bis 31. Mai genehmigt. Der Abfluss von 5 l/s bzw. 432 m³/d steht aber in keinem Verhältnis zur Entnahme durch das Wasserwerk von rd. 1,8 Mio m³/a.  Weiter ging es per Fahrrad zum Südrand des angrenzenden NSG (Bild 2 und 3, auf der Übersichtskarte sogenannter Staukopf).

Unmittelbar neben dem Moorbereich, abgegrenzt durch eine Spundwand aus Kunststoffbohlen, ein tieferliegender breiter Graben, der das Wasser aus dem trocken gelegten Polder Richtung Havel transportiert (Foto 4). Ein paar Meter weiter auf den angrenzenden Wiesen eine Überraschung – blühende wilde Orchideen (Foto 5). Das breitblättrige Knabenkraut ist nur noch gelegentlich auf ungedüngten Feuchtwiesen anzutreffen. Von hier aus haben wir das zum NSG gehörende Wiesenareal in nördlicher Richtung umrundet (Foto 6). Überrascht hat uns die Größe des Gebietes, das mit Auflagen der Naturschutzbehörde extensiv genutzt wird. Leider wird auch dieser Bereich nach wie vor entwässert, mit negativen Folgen für den Plessower See und die Grundwasserstände. Unsere beschwerliche Fahrt mit den Rädern über Feldwege, immer wieder in Mahlsand steckenbleibend, wurde an einer mit Wasser gefüllten Senke gestoppt (Foto 7). Wie wir später erfuhren, verlief hier die ursprüngliche eiszeitliche Rinne.

Wir mussten den Bogen also noch größer schlagen, um wieder festen Boden unter die Räder zu bekommen. Schließlich erreichten wir das Schöpfwerk Phöben, wo das gesammelte Wasser aus dem gesamten Polder in die Havel gepumpt wird. Derzeit war das Schöpfwerk nicht in Betrieb, was sich aber von heute auf morgen ändern kann, wenn die Landwirte nasse Füße bekommen. Nur das Geräusch der benachbarten Pumpe war zu vernehmen, mit der Wasser aus dem Hauptgraben Richtung Golfplatz gepumpt wird.

Fotos: Rolf Schneider

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