Die Ankündigung von Therme-Betreiber Hr. Schauer, ein Parkdeck und Mitarbeiterwohnungen auf einem Nachbargelände der Thermebaustelle errichten zu wollen, sorgte im Badausschuss am 28.01.2020 für erhebliche Irritationen bei den Mitgliedern.
Die Visualisierung stellt ein lupenreines Luxuswohnviertel dar. Mehrgeschossige Gebäude, mit gestaffelten Dachterrassen zur Havel und zum Stichkanal. Stellt sich die Frage, welcher Mitarbeiter der Therme sich dort Wohnungen leisten können wird.
Während sich die Stadt Werder (Havel) bzw. die HGW nicht in der Lage sieht, günstigen Wohnraum für die zunehmende Bevölkerung, Kitas oder Bildungsstandorte zu schaffen, gibt es hier wieder eine Chance für einen Investor, teure Appartements mit Wasserblick zu errichten.
Um die Wohnungen und das Parkdeck bauen zu können, muss der Bebauungsplan geändert werden. Dazu Elmar Schlenke, Fraktionsvorsitzender der StadtMitGestalter/Ingo Krüger: „Was wurden wir damals gescholten, als wir unseren Masterplan vorstellten und einfach so gefordert hatten, den Bebauungsplan zu ändern … ich weiß nicht, was ich dazu sagen soll.“

Für die StadtMitGestalter (SMG) stellen sich nach der Vorstellung der Pläne folgende Fragen: Wer wusste seit wann von den Vorhaben? War das evtl. alles schon vor Auftragsvergabe geplant? Bedeutet eine Bebauung durch den Therme-Betreiber ein Verkauf der Flächen durch die Stadt?
Bezahlbarer Wohnraum in ausreichender Menge ist eines der größten Probleme der Stadt Werder (Havel). Ein Schulstandort mit Sportanlagen wird in den Havelauen durch die nun geplante Wohnbebauung und durch die zu erwartenden Verkehrsbeschränkungen beim Tunnelbau immer dringlicher. Jetzt sollte dringend für die Thermen-Umgebung ein neuer B-Plan mit einem städtebaulichen Konzept erstellt werden, auf das die StadtMitGestalter schon lange dringen.
Die SMG fordern zum einen einen Verkaufsstopp für Flächen in HGW-Besitz und weiterhin dass die HGW bezahlbare Wohnungen errichtet. Hr. Schauer kann dort einige für sein Personal anmieten.