So singt ein populärer Schlager. Bei der Haveltherme, die am 18. Juni eröffnet wird, ist die eine Antwort einfach: bezahlen sollen und haben bereits die Werderaner Bürgerinnen und Bürger. Wieviel genau, das wollte 2 Monate nach Fertigstellung der Abgeordnete Elmar Schlenke (StadtMitGestalter) im Badausschuss von der Bürgermeisterin, der Bauherrin wissen. Die Antwort steht auch 5 Wochen nach der Frage aus.
Sie weiß es nicht, oder was eher anzunehmen ist, es soll nicht laut ausgesprochen werden, denn nichts soll die Freude über die Haveltherme trüben, schon gar keine kritischen Fragen nach Kosten und Ablauf des Dramas.
Aus diversen Quellen kann man sich Teile der Kosten zusammen suchen. Im Haushaltsentwurf 20/21 werden als Gesamtbaukosten bis zum Jahr 2021 immerhin 51.657.776 € angegeben. Davon entfallen auf den Bauvertrag mit der Firma Schauer seit 2018 mehr als 24 Mill. €
Das Grundstück wurde 2011 für demgegenüber bescheidene ca. 450.000 € und Übernahme von ca. 500.000 Erschließungskosten erworben. Weitere Kosten enthält uns die BM bisher vor; um nur einige zu benennen: Die Kosten des außergerichtlichen Vergleichs von 2016, die jährlichen Nebenkosten , die Personalkosten für das Controlling , für die Energiezentrale seit 2016, das Controlling bis 2021. Vorsichtig gerechnet summiert sich das auf mindestens 55.000.000 € gesamt seit 2011.
Kann sich das jemals rechnen? Jetzt gehen wir nicht davon aus, dass Schwimmbäder sich durch den Betrieb rechnen müssen. Sie bleiben Zuschussbetriebe, der Zuschuss muss gewollt und geplant werden. Bei der Haveltherme wird bisher den Bürgern das verschwiegen: Betreiber – besser Pächter – der Haveltherme von der Stadt, dem Besitzer, der bisher alles bezahlt hat, ist der Baubetrieb Schauer. Er wird in Zukunft 250.000 € Pacht pro Jahr bezahlen, aber gleichzeitig 150.000 Zuschuss erhalten – dafür dass er Schulschwimmen und anderen Sport zulässt. Netto nimmt also die Stadt für die Therme 100.000 € Pacht im Jahr ein. Wenn man also von 0% Zinsen ausgeht, wird damit die Summe von 55.000.000 Baukosten in 550 Jahren hereinkommen.
Eine reguläre kostendeckende Pacht würde sich auf ca. 2.125.000 € im Jahr oder fast 200.000 im Monat belaufen ( bei 30 Jahren Laufzeit und 1 % Verzinsung) Dafür wäre natürlich auch von der CDU Werder kein Pächter zu finden gewesen. Es bleibt also bei einer sehr großzügigen Förderung für einen Betreiber.
Mit der Fertigstellung sind die Probleme der Stadt mit der Therme nicht zu Ende: Finanziell wird alleine die Abschreibung auf das Bauwerk eine Belastung, bei 50 Jahren Abschreibungsfrist – unüblich lange für solche Bauwerke – immerhin mehr als 1 Million im Jahr.
Schon heute zeichnet sich im Umfeld der Therme ab, dass es enorme Verkehrsprobleme wegen des zusätzlichen Andrangs von PKW und Radfahrern geben wird – dafür sind weder Zufahrtsstraßen noch die Park- und Abstellplätze ausgelegt.
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