Ein nachhaltiges Klimaschutz- und Energiekonzept für Werder (Havel) ist überfällig.
Klimaschutz: Wo wir stehen
Die Welt wächst. Menschen ziehen in die Stadt, urbanisieren und digitalisieren die Welt. Die globale Energieversorgung – vorrangig auf Basis fossiler Energieträger – wird mittelfristig an ihre Grenzen stoßen – die Ökosphäre tut es jetzt schon. Der Welt kann diese Entwicklung egal sein, sie dreht sich auch bei einer globalen mittleren Erwärmung von 2°C, 3°C oder 5°C gegenüber der vorindustriellen Zeit. Wie aber werden wir, unsere Kinder und Enkelkinder mit den möglichen Folgen dieser Entwicklungen umgehen [1, 2]?
Zweifelsohne sollten zukünftige Generation eine Chance auf einen lebenswerten Planeten erhalten [3]. Gleichzeitig sollten Bedürfnisse der heutigen Generation berücksichtigt werden. Deshalb muss Nachhaltigkeit als Handlungsprinzip für alle gesellschaftspolitischen Überlegungen und Gestaltungsprozesse gelten. Nachhaltigkeit ist damit ein mittel- bis langfristiger Entwicklungsprozess, welcher soziale, ökologische und ökonomische Aspekte unter der aktiven Beteiligung von Bürgerinnen und Bürgern zur Erarbeitung und Umsetzung von Aktionsplänen berücksichtigt [4].
Ein Blick in die „Energiestrategie 2030“ [5] und der im Juli 2018 von der Landesregierung Brandenburg beschlossene zugehörige Maßnahmenkatalog [6] verdeutlicht die Dimensionen des ausstehenden Umbaus.

Ohne Strategie werden lokale Maßnahmen für Klimaschutz und Energieversorgung Getriebene von landespolitischen Vorgaben und Investoren werden. Dies zeigen beispielhaft etliche Standortdiskussion zu Windkraftanlagen [7, 8]. Der Energie- und Klimaschutzatlas Brandenburg offenbart jedoch, dass Werder Havel zu den Brandenburger Städten gehört, welche bis dato über kein Klima – und Energiekonzept verfügen.
Richtig angegangen, können Klimaschutz und Energieumbau viele positive Effekte auf die kommunale Entwicklung haben. Dazu gehören:
- Erhalten und Leben in einer klimafreundlichen Region
- Sicherung der Lebensqualität durch Schutz der Stadtnatur
- Wertsteigerung von Grundstücken und Immobilien durch eine lebenswerte und klimaneutrale Umgebung mit zukunftsweisenden Mobilitäts- und Verkehrslösungen
- lokale Wertschöpfung und geringere Energiekosten erhöhen die lokale Kaufkraft
Denke global, handle lokal!
Klimaschutz und Energiewende sind wichtige Handlungsfelder. Sie bieten die Chance auf eine klimafreundliche und versorgungssichere Energie- und Ressourcenversorgung. Dabei müssen Maßnahmen zur Umsetzung beschlossener Klima- und Energieziele des Landes Brandenburg auch dem Wohle und Interesse unserer Heimat dienen. Klimaschutz und Energiewende müssen gemeinsam in globaler Solidarität auf politischer, wirtschaftlicher und zivilgesellschaftlicher Ebene stattfinden. Der Ansatz nach Patrick Geddes “Think global act local” bietet ungeahnte Chancen auf eine neue Form unserer Zivilisation. Egal ob in New York City, Mumbai oder Werder Havel, Bürgerinnen und Bürger können direkte Mitgestalter einer lebenswerten Zukunft auf diesem Planeten sein und Verantwortung übernehmen. Wenn wir nicht anfangen und als Vorbild vorangehen, warum sollten es andere?
Klimaschutz- und Energiekonzept für Werder (Havel) durchsetzen
Mit einer klaren Strategie kann unsere gemeinsame Heimat nachhaltig entwickelt und geschützt werden. Klimaschutz- und Energiekonzept sind dabei ein unentbehrlicher Kompass, um ganzheitliche Lösungen für Klima- und Naturschutz, Energie- und Wasserversorgung, Mobilität, Verkehr, Städtebau und Raumordnung entwickeln zu können. Ein Klimaschutz- und Energiekonzept sollte nicht in der Schublade landen oder aufgrund von LED Austausch in den Straßenzügen entbehrlich werden [9, 10]. Wir fordern deshalb ein Klimaschutz- und Energiekonzept als Basis für eine nachhaltige Stadtentwicklung von Werder Havel.
Wählt am 26.05.2019 die StadtMitGestalter – Heute handeln und an morgen denken!
Autor: Prof. Dr. Robert Flassig
Links
- [1] https://www.umweltbundesamt.de/themen/klima-energie/klimafolgen-anpassung/folgen-des-klimawandels-0
- [2] https://de.wikipedia.org/wiki/Folgen_der_globalen_Erw%C3%A4rmung
- [3] https://fridaysforfuture.de/
- [4] Gemeinsame Innovationsstrategie der Länder Berlin und Brandenburg (innoBB 2025); Senat von Berlin und Regierung des Landes Brandenburg, 29.01.2019
- [5] https://mwe.brandenburg.de/de/energiestrategie-2030/bb1.c.478377.de
- [6] https://mwe.brandenburg.de/media/bb1.a.3814.de/ES2030_Massnahmenkatlog_final.pdf
- [7] http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam-Mittelmark/Werder-Havel/Werder-lehnt-Windraeder-im-Wald-ab
- [8] http://www.maz-online.de/Lokales/Potsdam-Mittelmark/Windkraft-Votum-ist-erst-Teilerfolg
- [9] https://freie-buerger-werder.de/index.php/component/content/article/15-presse/18-sparen-ohne-konzept?Itemid=110
- [10] https://www.pnn.de/potsdam-mittelmark/werder-havel-energieplan-abgelehnt/21454480.html
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